Vom Projekt zur Mission
Zwenkau, am 12. September 2021: Regionalentwicklungsminister meets Helmholtz Oberschule. Geschichtslehrer Herr Walther und 15 Schülerinnen und Schüler unserer Schule wurden am Sonntag für ihre herausragende Arbeit am Schuldenkmal auf dem Friedhof Leipzig / Lindenau ausgezeichnet. Gemeinsam hatten sie das Denkmal erforscht und eine Gedenktafel gestaltet. „Schulen adoptieren Denkmale“ war so nicht nur ein Slogan, sondern ein persönliches Anliegen geworden. Mit ihrer Arbeit an dem Denkmal holte die Gruppe Trauma und Verlust aus dem 1. Weltkrieg auf eindrucksvolle Art in die Gegenwart und verbanden so das Gedenken an die Vergangenheit mit einer Mahnung für die Zukunft.
Der erste Weltkrieg stellt einen Wendepunkt im 20. Jahrhundert dar. Er war die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Mit dem Denkmal konnten die Schülerinnen und Schüler diese gewaltsame Epoche deutscher Geschichte erforschen.
Mathis Nitzsche und Sabine Webersinke, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, in ihrer Laudatio
Stein, Sein und Schein
So unscheinbar, wie das Denkmal lange Jahre auf dem Friedhof vor sich hinschlummerte, so bedeutungvoll ist es nun durch die Arbeit der Schülerinnen und Schüler der Helmholtzschule unter Herrn Walther geworden. Wie Vergangenes auch heute noch Einfluss auf die Gegenwart nehmen kann, erlebte die Leipziger Gruppe im Anschluss an den Festakt bei einer Begehung des Hauses Rabe in Zwenkau und einer Begegnung mit dem 96-jährigen Zeitzeugen des 2. Weltkriegs Hans-Georg Einicke. Emotional schilderte er, wie er damals durch Kinderaugen die Schrecknisse des Nationalsozialismus erleben musste und schilderte ein Wiedersehen mit einem jüdischen Freund aus dieser Zeit, das ihm erst vor acht Jahren möglich wurde.
Es sind diese Geschichten und Gesten, die Vergangenheit mahnend in die Gegenwart rufen. Dazu gehört für die Schülerinnen und Schüler um Herrn Walther auch, das Denkmal weiterhin zu pflegen. In ihrer Laudatio äußerten Mathis Nitzsche und Sabine Webersinke in diesem Zusammenhang den Wunsch, dass durch dieses Engagment Generationen weiterhin in ihrem Bemühen um eine friedliche Zukunft verbunden sein mögen.
Ein Ort, an dem Krieg lebendiger wird als im Computerspiel, denn hier wird die Grausamkeit des Krieges namentlich […] Die Jury bedankt sich bei Herrn Walther, den interessierten und einsatzfreudigen Schülerinnen und Schülern und allen, die das Projekt möglich gemacht haben.
Mathis Nitzsche und Sabine Webersinke, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, in ihrer Laudatio